Agility
Agility (Wendigkeit, Flinkheit) ist eine Hundesportart, die ursprünglich aus England stammt. Kernstück ist die fehlerfreie Bewältigung einer Hindernisstrecke (Parcours) in einer vorgegebenen Zeit. In den 1980er Jahren kam diese Sportart auch nach Deutschland. Agility gehört zu den weltweit etablierten, modernen Hundesportarten und wird von sehr vielen Hundesportvereinen angeboten. Agility wird inzwischen auch mit anderen Tieren, wie zum Beispiel Katzen, betrieben, hat dort aber nicht die Verbreitung wie im Hundesport.
Größen- und Leistungsklassen
Gestartet wird je nach Regelement in 3 bis 4 Größenklassen, in die die Hunde nach Wiederristhöhe
eingeteilt werden:
- Mini, Midi und Maxi (in Deutschland)
- Small, Medium und Large (FCI und IMCA international, VDH in Deutschland, SKG in der Schweiz, sowie ÖKV und ÖHU in Österreich)
- Toy, Mini, Midi und Maxi (IFCS)
In den verschiedenen Größenklassen wird die Höhe der Hindernisse der Größe der Hunde dieser Klasse angepasst.
Je nach Leistungsstand der Teams starten diese entweder in einer der drei Leistungsklassen oder in Senioren- bzw. Beginner-Klasse. Die Schwierigkeit wird gesteigert durch eine etwas größere Höhe der Hindernisse, vor allem aber durch einen anspruchsvolleren Parcourbau. In den hohen Leistungsklassen ist es durchaus üblich, dass gerade hinter einem Hindernis ein weiteres steht, dass jedoch nicht im Anschluss an dieses überwunden werden darf. Ebenso kann der Parcour dicht an Hindernissen gerade vorbei führen. Hier ist eine saubere Führtechnik und äußerste Konzentration beider Teampartner gefragt.
Näheres unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Agility
VDH-Prüfungsordnung-Agility_ab 01.01.2007
FCI Agility Richterleitfaden 02-2008
Durchführungsbestimmungen für alle bayer. Meisterschaften BLV_ab 2007
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Unterordnung
Die Begleithundprüfung (BH) oder auch Begleithundeprüfung ist in allen Vereinen des VDH eine Grundprüfung, in der der Gehorsam des Hundes und sein Verhalten in der Öffentlichkeit (z. B. beim Zusammentreffen mit Fußgängern, Joggern und Radfahrern) geprüft wird.
Diese Prüfung ist Grundlage für die Teilnahme an weiteren Prüfungen und Wettkämpfen im Hundesport, wie z. B.Agility, Obedience, VPG , Turnierhundesport (THS) oder Fährtenarbeit (FH). Sie besteht aus zwei Teilen: einem Teil auf dem Übungsplatz (Unterordnung) und einer Prüfung in Verkehr/Öffentlichkeit. Vor der Prüfung überzeugt sich der Leistungsrichter von der Unbefangenheit des Hundes (Unbefangenheitsprobe/Wesenstest), die auch während der gesamten Prüfung weiterhin beurteilt wird. Hunde mit Wesensmängeln werden sofort disqualifiziert.
Das Mindestalter des Hundes für Prüfungen beträgt 15 Monate. Vor Prüfungsbeginn muss der Hundeführer einen Sachkundenachweis erbracht haben. Der Nachweis ist Voraussetzung für die Teilnahme an der Prüfung. Die gesamte Prüfung muss ohne Hilfsmittel wie Leckerlies, Spielzeug zum Locken und Stachelhalsband abgelegt werden. Der Hund muss ein einfaches einreihiges, locker anliegendes Kettenhalsband, das nicht auf Zug eingestellt ist, tragen oder an einem Brustgeschirr ohne weitere Schnallungen geführt werden. Für Hunde mit behördlichen Auflagen (Maulkorb) gelten diese auch im Verkehrsteil der Prüfung, da der Hund sich dort in der Öffentlichkeit bewegt. Jeder Hund, der vorgeführt werden soll, muss geschipt oder tätowiert (Ohr, Bauch) sein. Dies dient der eindeutigen Feststellung der Identität des Hundes. Die Prüfung im Unterordnungsteil erfolgt nach einem festgelegten Schema. Gefordert wird Fußgehen mit und ohne Leine, Durchgehen einer Menschengruppe, Sitz aus der Bewegung und Platz aus der Bewegung mit anschließendem Abrufen. Eingefügt sind Wendungen, Tempowechsel und Anhalten. Außerdem muss der Hund, während ein anderes Mensch/Hund-Team seinen Unterordnungsteil absolviert, unangeleint in einer Entfernung von 30 Schritt zu seinem Hundeführer abliegen. Nach bestandenem Unterordnungsteil wird außerhalb des Hundeplatzes das sichere und freundliche Verhalten des Hunds gegenüber anderen Verkehrsteilnehmern (Radfahrer, Spaziergänger, Jogger, etc.) und anderen Hunden überprüft.
Hier die VDH Prüfungsordnung 2004 BH/VT:
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Obedience
Obedience (Gehorsam) ist eine „moderne“ Hundesportart, bei der es besonders auf harmonische, schnelle und exakte Ausführung der Übungen ankommt. Obedience wird auch als „Hohe Schule“ der Unterordnung bezeichnet. Ein eingespieltes, gutes Mensch-Hund-Team ist eine Grundvoraussetzung. Bei Obedience-Prüfungen geht es nicht allein um den Gehorsam des Hundes es spielt auch seine Sozialverträglichkeit mit anderen Menschen und Hunden eine große Rolle. Wie Agility hat diese Hundesportart ihren Ursprung in England.
Bei offenen Obedience Wettbewerben kann jeder ohne Berücksichtigung der Größe, Rasse oder Abstammung des Hundes teilnehmen. Ganz im Gegensatz zu vielen anderen Hundesportarten ist Obedience auch behinderten Menschen und Hunden zugänglich. Es gibt beispielsweise Rollstuhlfahrer, die diesen Hundesport betreiben. Bei dem Hundeführer wird keine außergewöhnliche Sportlichkeit vorausgesetzt. Auch ältere oder leicht behinderte Hunde können mitmachen, da deren Einschränkung bei der Bewertung berücksichtigt wird. Körperliche Belastungen gibt es bei Obedience für Hund und Halter praktisch nicht. Ein großer Unterschied zu anderen Hundesportarten ist, dass der Hundeführer vom Ringsteward durch die Prüfung geführt wird. Der Hundeführer läuft kein festgelegtes „Schema F“ ab, sondern handelt auf Anweisung des Ringstewards. Das ist einerseits ein Vorteil für nervöse Hundeführer, andererseits muss der Hundeführer seine Hör- bzw. Sichtzeichen sofort nach der Freigabe durch den Steward geben, was durchaus als zusätzliche Schwierigkeit anzusehen ist.
Wie auch andere Hundesportarten stammt Obedience aus Großbritannien. Zuerst war Obedience nur ein Bestandteil der sogenannten „working trials“ (eine Art Vielseitigkeitsprüfung, 1919 vom britischen Zuchtverein für Deutsche Schäferhunde eingeführt), aber bereits wenige Jahre später gab es die Möglichkeit, sich auf solchen Trials in reinen Obedienceklassen einzuschreiben. Richtig zu einer anerkannten Sportart wurde es erst um 1951, als auf der britischen „Cruft Hundeshow“, Obedience erstmals vor einem großem Publikum vorstellt wurde. In Deutschland wurde die Prüfungordnung am 1. Juli 2002, nach einem eineinhalb-jährigen Pilotprojekt veröffentlicht. Obedience ist in Deutschland noch nicht sehr verbreitet, aber die Anzahl der Anhänger wächst explosionsartig. Voraussetzung für die Teilnahme an Prüfungen ist der Nachweis einer erfolgreich abgelegten Begleithundprüfung. Obedience-Prüfungen werden in den Leistungsstufen Beginner-Klasse, Klasse 1, Klasse 2 und Klasse 3 durchgeführt.
In vielen Übungen ähnelt Obedience dem Gehorsamsteil von der Rettungdhunde- und Schutzhundprüfungen (In Großbritannien ist Obedience ein Ersatz für den Schutzhundesport). Zum Beispiel ähneln sich das Bei-Fuß-Gehen mit und ohne Leine, das Sitz, das Platz sowie das Steh aus der Bewegung, die „leib-Übungen mit und ohne Sichtkontakt, das Abrufen, das Vorausschicken, das Apportieren und die Geruchsidentifikation aus mehreren Hölzern. Die Distanzkontrolle ist ebenfalls ein Bestandteil der Prüfung, bei der der Hund in einem großen Abstand zu seinem Besitzer eine Reihe von Positionswechseln (Sitz, Platz, Steh) ausführen soll, ohne sich dabei von der Stelle zu bewegen. Im Gegensatz zum Schutzhundesport ist die Ausführung der Kommandos präziser und eleganter. Auf dem Prüfungsgelände geht es sehr viel leiser zu, es wird „weicher“ geführt und das Niveau ist, aus Sicht der Unterordnung, um einiges höher.
Obedience hat sich in Großbritannien durchsetzen können, weil die Ausbildung zum Schutzhund für den Laien verboten ist. Obedience ist aber auch mehr als ein gleichwertiger Ersatz für den Gehorsamsteil des Schutzhundesports.
Bei Obedience muss das Mensch-Hund-Team die Übungen nicht einfach nur ausführen können, sondern es muss auch noch gut aussehen. Diese „Harmonie“ erreicht man nur, wenn der Hund seinem Menschen vertraut und Spaß an der gemeinsamen Arbeit hat. Obedience ist für jeden Hund geeignet, unabhängig von Alter und Größe, da die Richter bei der Bewertung auf die Besonderheiten des Hundes und der Rasse Rücksicht nehmen. Zu den meist bekannten Gehorsamsübungen aus der Begleithundeprüfung, wie zum Beispiel Fuß laufen, Sitz aus der Bewegung und Platz mit Abrufen kommen beim Obedience noch einige weitere Übungen, wie beispielsweise:
Prüfungsteil: die Box
Voraussenden in ein Viereck mit Hinlegen
- Apportieren (auch von Metallgegenständen)
- Suchen von Gegenständen/ Eigenidentifikation
- Positionswechsel auf Distanz (Wechsel zwischen Sitz, Platz, Steh)
- Vorausschicken in eine Box (Quadrat aus 4 Pylonen)
- Wesensfestigkeit, vor allem gegenüber anderen Hunden
- Ablage (alle Hunde werden gleichzeitig abgelegt)
hinzu.
Ein wesentlicher Unterschied zur Begleithundeprüfung ist der Ablauf einer Prüfung. Während bei der Begleithundprüfung nach einem festen Schema geprüft wird, macht man bei einer Obedience-Prüfung alles nur auf Anweisung des Ringstewards. Dieser legt gemeinsam mit dem Leistungsrichter das Laufschema für die Leinenführigkeit und die Freifolge fest. Das bedeutet, dass man erst während der Prüfung das Laufschema erfährt.
In Deutschland wird in vier unterschiedliche Schwierigkeitsgrade unterschieden.
Weitere Infos unter:
http://de.wikipedia.org/wiki/Obedience
VDH PO Obedience_ab 01.01.2007